Tessin, Pfingsten 2004


Allschwil Dorfplatz, 06.00 Uhr. Das Reisefieber war so gross dass die ersten schon um 05.00 Uhr da waren!! Pünktlich wurden die Motörchen angeworfen und die grosse Fahrt konnte beginnen. Nachdem in Muttenz noch Rene zu uns stiess waren wir vollzählig und fuhren frohen Mutes Richtung Liestal. Dort erster Halt, Bankkonto plündern.

Trotz eisiger Kälte und den ersten Rufen nach Kaffeepause fuhren wir danach Nonstop bis nach Küssnacht am Rigi, wo dann endlich Füdlischüttle und die erste Zwischenverpflegung angesagt war.

Es wurde aber auch Zeit, Jürg ging direkt vor der Beiz das Benzin aus. Nachdem sich unsere Arschbacken wieder einigermassen erholt hatten gings weiter via Axenstrasse Richtung Gotthard. Zwischendurch überholten wir einen Porsche sowie einen Ferrari, die staunten vielleicht(sie standen allerdings im Stau). In Altdorf dann der erste kleine Zwischenfall. Rene begrüsste so lautstark Wilhelm Tell das Jürg in seiner Rudelführerrolle gestört wurde und anhalten wollte. UND DANN KAMEN DIE ALPEN! Wundervoll sind solche Steigungen wenn man zwei Gänge hat!! Jürg hatte leider nur einen und trainierte kurzerhand seine Beinmuskeln mittels leichtem Trampen. Es dampfte richtig aus seinen Hosen! Endlich in Andermatt!!

 

In Andermatt dann nochmals tanken. Der Tankwart dort winkte ab als er uns sah, er habe kein 2-Takt Oel. Null Problemo! Schoppefläschli und Oel aus dem Affen gezupft und selber mischen. Eigentlich wollten wir (vor allem Jürg) danach etwas Trinken gehen, Wolfgang wollte aber den Bergpreis gewinnen und fuhr sofort weiter Richtung Oberalppass. Das Spiel mit den zwei Gängen und dem Trampen wiederholte sich! Nachdem wir noch die Oberalpbahn überholt hatten meldete sich der Magen wieder und Mittagessen war fällig.

Mit erstaunen haben diverse Personen unsere Maschienchen begutachtet, als wir die Helme abzogen staunten sie noch viel mehr. Gruftis auf Töfflitour!!!! Nach der verdienten Pause (vor allem für Jürg) gings weiter Richtung Disentis. Alles Bergab. Motor abstellen und Gang raus! Super so den Berg hinab zu gleiten und einfach die Landschaft geniessen. In Disentis dann Richtung Lukmanier. Die Landschaftlichen Eindrücke waren einfach unbeschreiblich, es wurde einem jetzt so richtig klar was man beim Autofahren so alles übersieht! Danach der Lukmanier. Er wollte nicht aufhören. Ein langer, aber auch schöner Pass den man so richtig geniessen kann (wenn man 2 Gänge hat).


Darauf die Abfahrt Richtung Biasca!! Wieder Motor abstellen und Gang raus. Es werden wohl so 10 - 15 KM gewesen sein die wir so ins Tal sausten. Kein Auto hat uns überholt, im Gegenteil. Golf jagen war der neue Sport! Unsere Talfahrt ging so an die Grenzen der Töfflirahmen, es hat in den Kurven so richtig geschaukelt und geschwabbelt. So um die 80 Km/h hatten wir locker drauf. So Geil!!! Tessin wir kommen!!! So langsam machte sich dann doch die Müdigkeit bemerkbar und der Campingplatz wurde herbeigesehnt. ENDLICH!! Geschafft, Ankunft in Cugnasco um 19.30 Uhr. WIR SIND DA!!! Anmelden auf dem Campingplatz, Zelt aufstellen und Auspacken.


Die reine Fahrzeit betrug 12 Stunden. Unglaublich dass unsere Maschienchen uns ohne die kleinste Panne über diese Pässe ins Tessin getragen haben. Nach einem sehr guten Abendessen in der Campingplatzbeiz haben wir uns dann in die Schlafsäcke verkrochen und die ganze Nacht durchgesägt. Schlafen ist schon was schönes wenn man nicht gerade von einem Kuckuck geweckt wird, gäll Rene. Nach einem ausgiebigen Morgenessen, dauerte etwa 3 Stunden, war Faulenzen, Baden und Töfflikontrolle angesagt. Unglaublich wieviele Schrauben sich an so einem Töffli lösen können. Als Höhepunkt wurde dann Jürg's Motor zerlegt, Säge und Feile ausgeliehen und zünftig am Kolben rumgebastelt. 32 Km/h Topspeed waren auf solch einer Reise einfach zu wenig.


Am Freitag dann ab nach Locarno. Wieder wurden unsere Hobel (und wir) bestaunt. Aber auch wir kamen aus dem Staunen nicht raus. Was dort alles für Volk rumrennt, kaum zu glauben. Wir haben uns dann zuerst mal in ein Strassencafe gesetzt und uns köstlich amüsiert. Plötzlich fing es an in Strömen zu Regnen. Das war nun wirklich nicht nötig. Es blieb uns nichts anderes mehr übrig als die Regensachen anzuziehen und nach Cugnasco zurück zu fahren. Das hiess 30 Minuten im Dauerpiss. Schei...! Als wir auf dem Campingplatz ankamen flüchteten wir direkt in die Beiz, wo wir den Rest vom Tag blieben. Da die Wetterprognosen derart schlecht waren wurde die Heimreise besprochen. Schnee bis 1200 Meter wurde gemeldet und der Lukmanier sowie der Oberalp waren doch wesentlich höher. Was nun? Wir sind nun wirklich keine Weicheier, aber Stundenlang im Regen und Schnee nach Hause fahren wollte nun doch keiner von uns. Nach diversen Telefonaten war die Rückreise organisiert. Reto und Pfisti kamen uns im Tessin holen. Dank den zweien kamen wir trocken und ohne Schnupfen wieder in Basel an.



Auch wenn die Heimreise so nicht geplant war und wir einen Tag früher als gewollt wieder unter der Fuchtel unserer Ehefrauen standen, war diese Reise ins Tessin ein Erlebnis sondergleichen. Weitere Ausflüge sind bereits in Planung und wir hoffen dass dann auch die Pony-Crossfahrer und die Pikettler dabei sind!! Ich möchte mich nochmals bei Reto und Pfisti bedanken, dass ihr uns im Tessin geholt habt war nicht selbstverständlich!!Zum Abschluss möchte ich nur noch eins hinzufügen:

TESSIN, WIR KOMMEN WIEDER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!